Christian Tetzlaff ist einer der gefragtesten Geiger der Klassikwelt. Was den 1966 in Hamburg geborenen Musiker auszeichnet, sind – neben seinem geigerischen Können – vor allem drei Aspekte: Er nimmt den Notentext wörtlich, versteht Musik als Sprache und liest die großen Werke als Erzählungen, die existenzielle Einsichten spiegeln. In ihrer Musik haben die Komponisten intensivste Gefühle, höchstes Glück und tiefste Krisen verarbeitet, so begibt sich auch Tetzlaff in diese Grenzbereiche der Emotionen und musikalischen Gestaltung. In Uwe-Martin Haiberg an der Musikhochschule Lübeck hatte er einen Lehrer, für den die Interpretation der Schlüssel zur Geigentechnik war – nicht umgekehrt. 1994 gründete Christian Tetzlaff sein eigenes Streichquartett, das u. a. mit dem „Diapason d’or“ ausgezeichnet wurde. Zusammen mit seiner Schwester Tanja Tetzlaff und dem Pianisten Lars Vogt bildet Christian Tetzlaff ein Klaviertrio, das für den „Grammy“ nominiert wurde. Als Solist und Kammermusiker ist Tetzlaff in den führenden Konzerthäusern wie der Alten Oper Frankfurt, der Elbphilharmonie Hamburg, der Philharmonie Berlin, dem Palais des Beaux Arts Brüssel und der Wigmore Hall London zu hören. Für seine solistischen Aufnahmen hat Tetzlaff zahlreiche Preise erhalten, zuletzt den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik und den „Midem Classical Award“. Seine jüngste CD beim Label „Ondine“ galt der Neuaufnahme des Beethoven-Violinkonzertes und dem Sibelius-Konzert mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Robin Ticciati. Ein besonderes Anliegen sind Tetzlaff die Solo-Sonaten und -Partiten Bachs, die er bereits drei Mal auf CD aufgenommen hat. Tetzlaff spielt eine Geige des deutschen Geigenbauers Peter Greiner. Er unterrichtet regelmäßig an der Kronberg Akademie.
Christian Tetzlaff, dem die Kammermusik ebenso am Herzen liegt wie seine Arbeit als Solist mit und ohne Orchester, präsentiert regelmäßig als Residenzkünstler bei Ensembles und Veranstaltern über einen längeren Zeitraum seine musikalischen Sichtweisen. In der Saison 2021/22 wurde ihm diese Ehre seitens der Londoner Wigmore Hall zuteil, 2022/23 ist er „Portrait Artist“ beim London Symphony Orchestra. Er lebt mit seiner Frau, der Fotografin Giorgia Bertazzi und drei Kindern in Berlin.
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